Homeoffice – oft in Kombination mit Homeschooling und Kinderbetreuung – hält viele von uns seit mehr als einem Jahr auf Trab. Damit das Ganze nicht in hausgemachtem Wahnsinn endet, habe ich meine hilfreichsten Tipps zusammengestellt, die dir fokussiertes Arbeiten ohne Ablenkungen ermöglichen. Dabei geht es zum einen um die Kinder, die von ihren Eltern Aufmerksamkeit fordern – ganz egal, ob diese grade in einem wichtigen Videocall sitzen oder eine Präsentation fertigstellen müssen. Es geht aber auch um andere Ablenkungen beim mobilen Arbeiten, wie Telefon, Handy & Co.
Homeoffice-Tipp #1: Wer ist eigentlich für das Gelingen verantwortlich?
Eines vorweg genommen: Ich selbst habe noch keine Kinder. Aber vor gar nicht allzu langer Zeit war ich mal selbst klein. Außerdem habe ich viel zu tun mit Eltern und kann mich sehr gut hineinfühlen in die Zwickmühle, in der sie spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie stecken: Sie wollen das Beste für ihren Nachwuchs. Sie wollen aber auch einen perfekten Job abliefern. Die beiden Ansprüche scheinen sich aber erst mal gegenseitig auszuschließen. Denn selbst mit dem besten Zeitmanagement, dem effektivsten Selbstmanagement und der optimalen Selbstorganisation bringen Kinder immer noch eine Komponente in den Tagesablauf, die einfach völlig unberechenbar ist. Da kann die To-do-Liste für den heutigen Tag noch so sinnvoll aufgestellt und sortiert sein. Ein Kind, das sich den Kopf angestoßen hat, muss getröstet werden. Sofort.
Deshalb, und aus vielen anderen Gründen, ist es wichtig, dass du deine Kinder mit einbeziehst. Das haben sie verdient!
Gehörst du zu den Eltern, die wegen ihrer Kinder nicht das Leben führen, das sie gern leben würden? Die ihre Träume nicht verwirklichen? Wegen ihrer Kinder? Die die Schuld für ihre aktuelle Situation nicht bei sich selbst, sondern bei ihrem Nachwuchs suchen? Und die denken, die Kinder würden das nicht merken?
Ich bin überzeugt, dass du deine Kinder liebst und dein Bestes für sie gibst. Du bist die beste Version deiner selbst, so, wie es dir aktuell eben möglich ist. Und wenn du dich für deine Kinder aufopferst, dann tust du das vermutlich in der Überzeugung, dass das eben dazu gehört, zum Elternsein. Aber ich halte es für falsch, sie dafür verantwortlich zu machen, dass du heute nicht da stehst, wo du eigentlich gern wärst. Bitte gib deinen Kindern nie das Gefühl, dass alles leichter wäre ohne sie – auch im Homeoffice nicht. Ich weiß, es gibt viel Stresspotenzial: Es hat nicht jeder ausreichend Endgeräte, die schnelle Internetverbindung oder gar mehrere Räume zur Verfügung, um Homeoffice mit Homeschooling und Kinderbetreuung geschmeidig unter einen Hut zu bringen. Aber wenn du dich der Herausforderung stellst und die Verantwortung für euren Familienfrieden zu 100 % übernimmst, dann kriegt ihr das gut hin!
Verliere nicht den Mut und höre auf, anderen die Schuld an der Situation zu geben. Du selbst hast sie mit verursacht und nur du selbst kannst sie jetzt wuppen. Das musst du nicht allein stemmen, im Gegenteil: Beziehe unbedingt deine Partnerin oder deinen Partner und auf jeden Fall auch die Kinder mit ein und sucht zusammen nach Lösungen, die für euch alle passen. Und dann steht zusammen dafür ein, dass jeder seinen Teil dazu beiträgt.
Homeoffice-Tipp #2: Wie schaffe ich Homeoffice und Kinderbetreuung?
Fangt zum Beispiel damit an, für euch alle so genannte Safe Spaces zu definieren. Hier geht es um die Frage: „Wo kann ich ungestört arbeiten?“ Das können natürlich ganz konkret Orte sein, in denen jedes Familienmitglied für sich sein kann. Das können aber auch Zeitabschnitte sein, in denen jemand nicht gestört wird. Wie wäre es, wenn du deinem Grundschulkind eine Burg aus Decken, Vorhängen und Kissen baust, in der es konzentriert seine Hausaufgaben erledigen kann? Wenn dein Nachwuchs erst einmal verstanden hat, welche Vorzüge so ein abgeschotteter Raum hat, wird er auch gut verstehen, warum auch für dich so ein Rückzugsort gut und wichtig ist. Dein Safe Space kann dann zum Beispiel das Schlafzimmer oder das Wohnzimmer sein, wo du zu festgelegten Zeiten nicht gestört werden darfst. „Meine Burg hat Wände, die du nicht sehen kannst. Und die bauen sich immer zwischen 10 Uhr und 11 Uhr rund um den Küchentisch auf“, halte ich außerdem für einen charmanten und kindgerechten Versuch, eine Stunde konzentrierte Arbeitszeit für dich rauszuschlagen.
Homeoffice-Tipp #3: Warum lassen mich meine Kinder nicht in Ruhe arbeiten?
Wenn du dann dasitzt und dich dank mobilem Arbeiten in deine Themen vertiefst, kann es gut sein, dass deine Kinder trotz vorheriger Absprachen dich nicht in Ruhe lassen. Und weißt du warum? Weil die meisten Kinder FOMOs sind: Die „Fear of Missing Out“ treibt sie um, sie haben Angst, etwas zu verpassen. Was du da tust, sieht für sie wahnsinnig interessant aus. Und sie wollen mehr darüber wissen. Bring ihnen doch einfach bei, wie dieses Arbeiten geht: Schaffe ihnen Strukturen, die den deinen ähneln. Ein Tisch im Kinderzimmer mit einem Notizblock und Stiften, ein aus Pappe zusammengeklebter Laptop und ein ausrangiertes Handy reichen für ein perfektes Kinderbüro aus. Schon können deine Jüngsten arbeiten wie du – und dich dabei in Ruhe lassen.
Zu den Highlights meiner Kindheit gehörten zum Beispiel die Samstage, an denen mein Vater als Zolldeklarant im Einsatz war. Dann durfte ich ihn begleiten und bekam im Büro eine Schreibmaschine, auf der ich mich austoben durfte. Mein Vater erledigte seinen Job, während ich Briefbogen um Briefbogen mit Zahlen und Buchstaben füllte. Überleg mal, welche Möglichkeiten es bei euch gibt, dass du deine Kinder mit ins Boot holst und ihr gemeinsam arbeitet. Du kannst aber auch genau das Gegenteil davon tun, nämlich, deinen Kindern zeigen, wie langweilig das ist, was du da tust. Schnell werden sie keine Lust mehr haben und lieber zu ihren Playmobil-Figuren im Kinderzimmer zurückkehren.
Homeoffice-Tipp #4: Wie kann ich Stress im Homeoffice reduzieren?
Wenn deine Kinder schon größer sind, kannst du sie ganz anders ins mobile Arbeiten mit einbeziehen. Schlage ihnen vor, dass jeder von euch jetzt eine Arbeitsphase von 45 Minuten einlegt. Und danach lest ihr gegenseitig euer Ergebnis durch – du den Aufsatz deines Kindes, dein Kind deine Präsentation für die Geschäftsführung. Grundsätzlich gilt aber in Zeiten wie diesen: Lass das Leben einfach mal Leben sein! Es ist eine Situation, die ist, wie sie ist. Du willst beste Arbeit leisten, aber die Kinder sind nun mal zuhause, 24/7. Wenn dein Chef oder deine Mitarbeiter damit nicht klarkommen, dann such das Gespräch. Es ist, wie es ist. Und ich gehe schwer davon aus, dass es nicht dein Fehler ist, wenn Dinge jetzt grade langsamer gehen. Das ist eben so. Akzeptiere diese Tatsache und du reduzierst den Stress im Homeoffice. Wenn ihr alle unentspannt seid und unglücklich werdet, dann hat am Ende niemand etwas gewonnen. Dann machst du vielleicht deine Arbeit perfekt, aber euer Familienleben bleibt auf der Strecke.
Homeoffice-Tipp #5: Wie kriege ich im Homeoffice möglichst viel erledigt?
Wenn du im Homeoffice – aber auch in der Firma – so richtig was geschafft bekommen möchtest, ist es wichtig, dass du das entsprechend kommunizierst. Zuhause wären das deine Kinder und dein Partner oder deine Partnerin, im Büro dein Chef, deine Kollegen und deine Kunden. Mach klar, dass du für einen bestimmten Zeitraum fokussiert arbeiten wirst. Klingt unrealistisch? Ist es aber nicht! Es ist zum Beispiel ein Leichtes, in deiner E-Mail-Signatur einen Verweis einzufügen, dass du telefonisch erst ab 11 Uhr erreichbar bist. Oder ab 13 Uhr. Was auch immer gut für dich passt. Bist du davor untätig? Natürlich nicht! Du arbeitest hochkonzentriert, ohne, dass dir Kunden oder Kollegen dazwischenfunken.
Nimm dir für den Anfang nicht zu viel vor und starte zum Beispiel mit 30 Minuten Fokuszeit, in denen du dich ausschließlich einer einzigen Sache widmest. Stelle dir einen Wecker und zwinge dich, beim Klingeln wirklich eine Pause einzulegen. Fang mit drei Fokuszeiten in der Woche an. Und dann steigere nach und nach beides: die Dauer der Fokuszeit und ihre Frequenz. Übertreib es aber nicht: Untersuchungen haben ergeben, dass sich maximal 90 Minuten am Stück und vier Stunden am Tag effizient arbeiten lässt. Ich zum Beispiel habe mit 45-Minuten-Intervallen sehr gute Erfahrungen gemacht. So arbeite ich morgens 2,5 Stunden, abends 1,5 Stunden hoch konzentriert und schaffe so richtig was weg, und zwar montags bis mittwochs. Am Donnerstag bin ich unterwegs bei Kunden, am Freitag habe ich frei. Das passt für mich perfekt. Für dich ist es aber eventuell eine andere Kombination, die dir beim optimalen Workflow hilft.
Homeoffice-Tipp #6: Wie verhindere ich, dass ich abgelenkt werde?
Damit du aus deinen wertvollen Fokusblöcken das Maximum herausholen kannst, musst du Ablenkungen unter allen Umständen vermeiden. Das bedeutet: Tür zu, Smartphone auf stumm, Outlook aus, Festnetz im anderen Zimmer. Auch Facebook, Instagram & Co. müssen in dieser Zeit ohne dich auskommen. Und dann heißt es: eine Stunde lang höchste Konzentration auf eine Sache! Du musst dafür am PC recherchieren? Nutze die Funktion der F11-Taste auf deiner Tastatur, um im Vollbildmodus zu arbeiten und alle eventuellen Versuchungen durch Social Media, Netflix & Co. auszublenden.
Homeoffice-Tipp #7: Wo bekomme ich noch mehr wertvolle Tipps?
Du wirst merken, dass dein Umfeld es akzeptieren wird, wenn du strukturiert an etwas dran bist und diesen Flow für dich nutzen willst. Auf meinem YouTube-Kanal http://youtube.firelife.de erfährst du noch viele weitere Tipps & Tricks dazu, wie dich verschiedene Tools dabei unterstützen, das Beste aus deiner wertvollen Lebenszeit herauszuholen. Damit du dich dann im Anschluss den wirklich wichtigen Dingen widmen kannst, zum Beispiel deinen Kindern. Und wenn du dennoch vor Herausforderungen stehst, dann komm in meine Akademie und mein monatliches Programm und wir gucken zusammen, wie ich dir weiterhelfen kann.
Die Zusammenfassung für mehr Zeit in deinem Leben
Nimm dir diese Zeit, denn sie gehört dir! Und egal, was du tust: Es ist die Zeit deines Lebens!
Ein Video zu genau diesem Thema findest du auch auf meinem YouTube-Kanal unter http://youtube.firelife.de. Hier erscheint immer sonntags das nächste Video mit spannenden und interessanten Impulsen dazu, wie du mehr Zeit in dein Leben bekommst. Schau gern vorbei und abonniere den Kanal, um immer auf dem Laufenden zu bleiben. Und wenn du noch mehr von solchen wertvollen Tipps haben möchtest, registriere dich hier für unser monatliches Webinar und unsere Akademie.
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